Das Wichtigste in Kürze
Direktbanken verfügen in der Regel über kein eigenes Filialnetz. Durch den Verzicht auf teure Niederlassungen in hochpreisiger Innenstadtlage werden die Kostenstrukturen schlank gehalten. Diese Ersparnis ermöglicht Angebote mit lukrativen Konditionen, beispielsweise höhere Renditen bei Geldanlagen oder niedrigere Zinsbelastungen bei Krediten.
Auch unterliegt eine Direktbank den gleichen Regeln der Bankenaufsicht, wie alle anderen Banken. Viele Direktbanken sind zudem Tochterunternehmen großer Finanzkonzernen und können von diesem Know-How profitieren. Beispiele: Comdirect (Commerzbank), 1822direkt (Frankfurter Sparkasse) oder Norisbank (Deutsche Bank).
Der Vertrieb von Direktbanken erfolgte ursprünglich per Telefon und Post. Heute ist das Internet der wichtigste Absatzkanal. Verbraucher können Konditionen online vergleichen, Produkte abschließen und per Online-Banking verwalten.
Häufige Fragen
Was unterscheidet eine Direktbank von einer klassischen Bank?

Unter einer „klassischen“ Bank verstehen die meisten Verbraucher eine Filialbank, eine Bank deren Geschäftsstelle sie an zahlreichen Orten für den Gang zum Schalter, den Geldautomaten oder einem Beratungsgespräch aufsuchen.
Eine Direktbank dagegen vertreibt ihre Produkte nicht über Filialen, sondern über das Internet, per Telefon und auf dem Postweg. Die Verwaltung erfolgt über eine Kundenoberfläche im Internet. Direktbanken sparen durch diese Struktur u.a. Gebäude- und Personalkosten, wodurch oftmals bessere Konditionen geboten werden. Das Produktportfolio umfasst in der Regel Tages-, Fest- und Girokonten, Depots und Kredite.
Wie eröffne ich ein Konto bei einer Direktbank?
Für eine Kontoeröffnung folgen Sie dem Anmeldeprozess auf der Website der Bank. Nach Angaben Ihrer persönlichen Daten, wird Ihnen der Antrag zur Kontoeröffnung per Post nach Hause gesendet.
Zur Überprüfung Ihrer Identität durchlaufen Sie das PostIdent-Verfahren. Hierzu suchen Sie eine Postfiliale mit Ihrem Personalausweis (oder Reisepass) und den Unterlagen der Bank auf. Ein Mitarbeiter der Post bestätigt der Bank Ihre Identität. Anschließend wird der Antrag samt Legitimation an die Bank übermittelt. Nach wenigen Tagen erhalten Sie Ihre Zugangsdaten zu Ihrem neuen Konto per Post. Wenn Sie auch Ihre E-Mail-Adresse bei der Anmeldung hinterlegen, können Sie das neue Konto oft schon eher im Online-Banking-Bereich der Bank aufrufen.
Wie sicher ist mein Guthaben?

Direktbanken unterliegen denselben rechtlichen Bedingungen wie alle anderen deutschen Banken auch. Für Guthaben auf Giro-, Fest- und Tagesgeldkonten sieht das Gesetz eine Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde vor. Bis zu dieser Summe legen Sie Ihr Geld bei einer Direktbank demnach ebenso sicher an, wie bei anderen deutschen Banken auch.
Darüber hinaus sichern sich über 200 Kreditinstitute, darunter auch zahlreiche Direktbanken, mit einer Mitgliedschaft im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken ab. Die genaue Sicherungsgrenze der Fondsmitglieder errechnet sich aus 30% des maßgeblich haftenden Eigenkapitals der Bank. Pro Kunde bedeutet dies nicht selten eine Absicherung in Millionenhöhe.
Wie hoch die Absicherungsgrenze einer einzelnen Bank ist, erfahren Sie auf der Website der Bank oder in unseren Beschreibungen.
Wie beziehe ich kostenlos Bargeld?
Bargeld von Ihrem Girokonto beziehen Sie wie gewohnt am Geldautomaten. Damit hierfür keine Gebühren anfallen, kommt es auf die Wahl des richtigen Automaten an. Einige Banken, darunter ING DiBa, Santander, Wüstenrot und Targobank, haben sich im Cashpool zusammen geschlossen. Hierdurch stehen Ihnen deutschlandweit über 3.000 Geldautomaten ohne Gebühren zur Verfügung.
Der sogenannten Cash Group gehören u.a. die Banken DAB, Comdirect, Postbank und Norisbank an. Sie bieten über 9.000 Anlaufstellen für Bargeld ohne Extrakosten. Die Geldautomaten sind mit entsprechenden Hinweisen gekennzeichnet. Kunden der 1822direkt können sich deutschlandweit in alle Sparkassenfilialen mit Bargeld versorgen. Die VW Bank erlaubt Ihnen über die VISA Card an über 400.000 Stellen europaweit sowie an vielen Shell-Tankstellen kostenfrei Bargeld zu ziehen.
Bevor Sie sich für ein Girokonto bei einer Direktbank entscheiden, prüfen Sie, an welchen Stellen Sie sich mit Bargeld versorgen können.
Wie zahle ich Bargeld auf mein Konto ein?
Das Einzahlen von Bargeld auf ein Direktbankkonto erfolgt per Überweisung. Die erste Möglichkeit besteht darin, ein bestehendes Referenzkonto zu nutzen. Das Geld zahlen Sie bei Ihrer bisherigen Bank ein und überweisen es von dort auf Ihr Direktbankkonto.
Weiterhin können Sie kostenlose Einzahlungen bei einer möglichen Mutterbank vornehmen. Für die comdirect ist das beispielsweise die Commerzbank, die 1822direkt gehört zur Frankfurter Sparkasse, die DAB Bank zur HypoVereinsbank, die DKB ist die Tochter der Bayerischen Landesbank und die Norisbank gehört zur Deutschen Bank.
Bei Direktbanken wie der Cortal Consors oder der Volkswagen Bank können Sie ohne Referenzkonto Bargeld nicht ohne Gebühren einzahlen. Möglichkeiten ergeben sich hier aber über eine Überweisung durch eine Fremdbank. Hierfür werden Bearbeitungsgebühren von ca. 5 Euro erhoben.